Große Freude und Probleme im Nistkasten
Das Blaumeisenweibchen hat die acht Eier weiterhin fleißig bebrütet, so dass am 26.04.2025 die ersten Küken schlüpften und das Licht der Welt erblickten.
Auf diesem Foto kann man sehen, wie das Weibchen einen Teil einer Eierschale aus dem Nest aufpickt. Diesen bringt sie anschließend nach draußen, so dass sich im Nest kein "Müll" ansammelt.
In diesem kleinen Film (Link) kann beobachtet werden, wie die Mutter die beiden noch nackten Küken, die schon geschlüpft sind, und die noch geschlossenen Eier, weiterhin bebrütet und somit wärmt.
So schlüpfen innerhalb von ca. 24 Stunden alle Küken. Ein Ei scheint nicht befruchtet gewesen zu sein, so dass es insgesamt sieben quicklebendige Küken sind. Das folgende Bild zeigt den Moment, nachdem das letzte Küken geschlüpft ist und dessen Köpfchen noch in einer halben Eierschale steckt.
Nun beginnt eine sehr anstrengende Zeit für das Blaumeisen-Paar, denn alle Küken müssen regelmäßig mit Raupen gefüttert werden. Leider stellt sich heraus, dass das Männchen sich daran nicht beteiligt. Auch ist es in der Nähe des Nistkastens nicht mehr aktiv... So macht das Blaumeisenweibchen sich daran diese Arbeit alleine zu erledigen, wie dieser Film zeigt (Link).
Am Abend des 30.04.2025 rufen die sieben Küken sehr intensiv nach ihrer Mutter und haben anscheinend sehr großen Hunger.
In den Aufnahmen kann beim Durchgehen der Aufnahmen des gesamten Tages entdeckt werden, dass die Kleinen schon den ganzen Tag alleine waren, nachdem das Blaumeisenweibchen, wie an jedem anderen Morgen auch, das Nest verlassen hat, um Nahrung zu besorgen, wie in diesem Film zu sehen ist (Link).
Leider kehrt sie nach diesem Abflug aus dem Nest nicht mehr zurück. Es war jedoch gut, dass die Kamera dies zeigen konnte, denn so war es unserer Liz-Kollegin Nicola Rätsch möglich sich um Hilfe zu kümmern. In der Natur hätten die Kleinen leider keine Hilfe erhalten können...
Für aus dem Nest gefallene oder verlassene Wildvogel-Küken gibt es nämlich Wildvogelstationen, die diese kleinen Vögel fachgerecht von Hand aufziehen können. Das kann man nämlich NICHT selbst tun, weil man das passende Futter, einen Wärmeschrank und ähnliches gar nicht zur Hand hat.
So wurde am 30.04. abends noch Kontakt zur Wildvogelstation im Tierheim Bielefeld, Link hier, aufgenommen und die sieben Küken am 1. Mai zur weiteren Betreuung und Aufzucht dorthin gebracht. Ein Telefonat zwei Tage später brachte die Gewissheit, dass alle sieben Küken die Phase ohne Nahrung sehr gut überstanden hatten, munter waren und von nun an tagsüber ca. alle 30-45 Minuten gefüttert werden müssen.
Wenn sie alt genug sind, werden sie in einem kleinen Käfig das selbstständige Fressen und das Fliegen lernen, bevor sie danach in einen großen Außen-Käfig gebracht werden. Dort verbleiben sie weitere 2 bis 3 Wochen und dürfen dann entscheiden, ob sie sich ein Zuhause in der Natur suchen oder dort bleiben möchten. Das klare Ziel ist sie auszuwildern und ihnen ein natürliches Leben zu ermöglichen. Unsere Kollegin Nicola Rätsch wird sich auch weiterhin nach ihren sicherlich guten Fortschritten erkundigen und abschließend noch einmal berichten.
In unserer Region gibt es übrigens auch noch die Wildvogelhilfe Brilon, die in diesen Fällen unterstützen kann. Die Kontaktdaten sind hier bei Facebook zu finden.
Da es aktuell, aufgrund der Jahreszeit, recht häufig vorkommt, dass Küken aus dem Nest fallen und auch anderweitig Hilfe benötigen, hat der NABU eine wichtige Information dazu herausgegeben, die hier abgerufen werden kann.